Vertreter:innen von impressum und syndicom übergeben dem Verlegerverband VSM die Petition mit über 1’200 Unterschriften.

Aktuell – 28.11.2023

1200 Unterzeichnende fordern GAV

Vertreter:innen von impressum und syndicom haben heute dem Verlegerverband VSM eine Petition übergeben: Über 1’200 Unterzeichnenden fordern vom VSM, die derzeit pausierten Verhandlungen mit der Gewerkschaft syndicom und dem Berufsverband impressum wieder aufzunehmen. Sie fordern einen guten Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit anständigen Mindestlöhnen, Schutz für regelmässig freischaffend Mitarbeitende und gute Arbeitsbedingungen im Journalismus.

 

Im Sommer hat der Verlegerverband den Sozialpartnern nach zahlreichen Verhandlungsrunden ein Angebot auf den Tisch gelegt: ein Vorschlag für einen Gesamtarbeitsvertrag für die Presse in der Deutschschweiz und im Tessin. Das Angebot der Verleger beinhaltet einen Mindestlohn von nur 4’800 Franken. «Das ist viel zu wenig für die Arbeit im Journalismus und 1’000 Franken weniger als der Mindestlohn in der Westschweiz», schreibt impressum in einer Mitteilung. Das Angebot wurde von den Mitgliedern von syndicom und impressum deshgalb abgelehnt. Der VSM hat sich danach nicht zu weiteren Gesprächen bereit gezeigt.

Über 1’200 Unterschreibende aus der Medienbranche fordern deshalb gemeinsam mit impressum und syndicom den Verlegerverband VSM auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Inhaltlich fordern sie:

Einen angemessenen Mindestlohn und ein angemessenes Mindesthonorar – auf dem Niveau des GAV in der Romandie. Für Medienhäuser in finanziell schwierigen Situationen bleiben abweichende Regelungen möglich.

Die Bedingungen, damit regelmässig freischaffend Mitarbeitende (auch Fotograf:innen und Videojournalist:innen) unter den Schutz des GAV fallen, sind viel zu streng und müssen gelockert werden.

Gute Arbeitsbedingungen: namentlich Verbesserungen beim Urheberrechtsschutz, einen angemessenen Kündigungsschutz für langjährige Mitarbeitende, einen fairen Umgang mit Überstunden sowie eine adäquate Entlöhnung während der Ausbildungszeit.

«In der Romandie gibt es zwischen impressum und Médias Suisse bereits eine funktionierende Sozialpartnerschaft», sagt Livia Lehner, Zentralsekretärin beim Berufsverband impressum. «Es muss auch in der Deutschschweiz und im Tessin möglich sein, einen Gesamtarbeitsvertrag mit fairen Arbeitsbedingungen und anständigen Mindestlöhnen einzuführen.»

Stephanie Vonarburg, Vizepräsidentin und Leiterin Sektor Medien bei der Gewerkschaft syndicom ergänzt: «Wir erwarten nun, die GAV-Verhandlungen weiterzuführen mit dem Ziel, dass im Journalismus weiterhin gute Arbeit möglich ist. Die Rückendeckung für dieses Anliegen ist gross, wie die 1’200 Unterzeichnenden klar gemacht haben.»

Es liegt nun am Verlegerverband VSM, eine für alle Medienschaffenden tragfähige, zukunftsgerichtete Lösung anzubieten.

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