Der Gewerbeverband sagt die Teilnahme an einem kontradiktorischen Podium zu ihrem eigenen Referendum gegen die neue Gebührenordnung (RTVG) ab, weil die Gesprächsleitung bei einer SRF-Redaktorin lag. Naja – nicht gerade souverän. Vielleicht fehlen angesichts der vielen falsch behaupteten Zahlen die Argumente. Jetzt hat aber Redaktor Simon Bärtschi in der SonntagsZeitung nachgedoppelt: Die fürs Podium vorgesehene Moderatorin Karin Frei (Club SRF) sei nicht unabhängig, weil die Gebührenzahler für ihren Lohn aufkommen. Das ist ein übles Foul, weil Bärtschi seiner Berufskollegin unterstellt, nicht professionell und unabhängig moderieren zu können. Und das Argument von Bärtschi ist erst noch unlogisch: Die Gebührenzahler, welche hinter Karin Frei stehen, sind ja vermutlich gar nicht alle gleicher Meinung – also wäre dies ein schön ausgewogener Lohnzahler. Was mehr stört, ist Bärtschis Berufsverständnis: Ich gehe nicht davon aus, dass sich der Redaktor der SonntagsZeitung von seinem Arbeitgeber und Lohnzahler Tamedia sagen lässt, was er zu schreiben habe. Die gleiche Unabhängigkeit darf er auch einer SRF-Redaktorin zubilligen!

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11.03.2015