Aktuell – 25.02.2024

Wer druckt künftig unsere Medien?

Die Schweiz verliert ihre Druckereien: Im Herbst stellt die Druckerei Swissprinters den Druckbetrieb ein, ab 2029 will die TX Group ihre drei grossen Zeitungsdruckereien schliessen. Damit verliert die Medienschweiz ihre leistungsfähigste Zeitschriftendruckerei und die drei wichtigsten Standorte für den Zeitungsdruck. Es gehen hunderte von Arbeitsplätzen verloren. Und die Schweiz verliert die Möglichkeit, ihre Medien selber herzustellen. Was nun?

Die Druckerei Swissprinters in Zofingen stellt per Ende September 2024 den Druckbetrieb ein. Damit verlieren 144 Mitarbeitende ihren Arbeitsplatz – und die Medienschweiz ihre leistungsfähigste Zeitschriftendruckerei. Magazine wie die «Schweizer Illustrierte» dürften künftig im Ausland gedruckt werden. Auch die TX Group will sich von ihren Zeitungsdruckereien trennen: 2029 soll die Druckerei in Zürich schliessen, berichtet die «NZZ am Sonntag». Der Grund: Das Land, auf dem die Druckereien stehen, bringt im Immobiliengeschäft deutlich mehr Geld ein, als die Druckereien heute erwirtschaften.

In Zofingen sollen offenbar 240 Wohnungen entstehen. Das Land, auf dem die Druckereien der TX Group in Zürich, Bern und Lausanne stehen, ist viel Geld wert. Die NZZ schreibt von einem Betrag im «hohen dreistelligen Millionenbereich». Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, hat die TX Group ihre Druckereien bereits zum Verkauf angeboten. 2029 soll in Zürich Schluss sein. Die letzte der drei Druckereien soll gemäss NZZ 2032 schliessen.

Eine Analyse von «Edito» zeigt: Weder die Zeitschriften, die Swissprinters in Zofingen druckt, noch die Zeitungen, die auf den Maschinen von Tamedia laufen, könnten heute von anderen Druckereien in der Schweiz produziert werden. Es fehlen die Kapazitäten. Ist Zeitschriften lassen sich auch in Deutschland und Österreich produzieren. Aber Tageszeitungen?

Offenbar hat sich die TX Group noch nicht entschieden, wie es mit dem Druckgeschäft weitergehen soll. Betroffen wären nicht nur die Zeitungen von Tamedia, sondern zum Beispiel auch die Druckausgabe der NZZ. Die TX Group könnte auf der grünen Wiese eine neue Druckerei bauen, sich mit anderen, etwa mit CH Media, in einem Joint Venture zusammenschliessen oder die Druckaufträge ausschreiben. Stand heute gibt es aber niemand in der Schweiz, der den Druck der Zeitungen übernehmen könnte.

Was nun?

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe das Medienmagazins «Edito» unsere Analyse der Situation.

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