Service public – 25.10.2018

«Kein Stein bleibt auf dem anderen»

Die Aufregung ist gross. Schon bald zieht die SRF-Abteilung Kultur mit allen Redaktionen und Produktionseinheiten nach Basel ins Meret-Oppenheim-Hochhaus um. Aber vieles scheint noch unklar zu sein.

Von Nina Fargahi

Ich habe keine Ahnung, was in Basel meine Aufgabe sein wird», sagt eine Kultur-Redaktorin*, die demnächst von Zürich nach Basel umzieht. Sie habe zwar einen neuen Arbeitsvertrag unterzeichnet, wisse aber nicht, mit wem sie künftig an welchem Produkt arbeiten werde. «Ich weiss gar nicht, ob mir die neue Aufgabe entsprechen wird.» Trotzdem ist die Frist für die ­Unterzeichnung der Verträge – nach einigem Rauszögern – nun abgelaufen.

Bereits im Frühling 2019 geht es los: Das Meret-Oppenheim-Hochhaus direkt beim Bahnhof Basel wird der neue Arbeitsort für über 300 Journalistinnen und Journalisten sein. Anfang nächsten Jahres sollen die ersten Beiträge vom neuen Standort aus gesendet werden. Drei Arbeitsgruppen sind im Einsatz, eine Strategiefirma wurde angeheuert.

Doch vieles scheint noch unklar zu sein. Thorsten Stecher, Redaktionsleiter von «Einstein», sagt zu EDITO: «Die Planungsprozesse für das
Meret-Oppenheim-Hochhaus, inklusive Organigramm, sind noch in Arbeit. Es gibt noch keine kommunizierbaren Ergebnisse.»

Derweil melden sich viele bei der Gewerkschaft SSM. Silke Treusch von SSM sagt: «Viele Journalisten haben einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben, wissen aber nicht genau, worauf sie sich einlassen. Diese Ungewissheit nagt an den Leuten.» Es werde grosse Veränderungen geben, die sich auch auf die Arbeitsprofile auswirken würden. Man werde beispielsweise in einem Newsroom arbeiten, aber wie das in Basel konkret aussehe, sei völlig unklar. «Fest steht: Kein Stein bleibt auf dem anderen», so Treusch.

Hört man sich in den betroffenen Redaktionen um, wird klar, wie gross die Aufregung und die Verunsicherung sind. Stefan Charles, der die Umstrukturierung in Basel verantwortet, sagt auf Anfrage zu EDITO: «Ausser dem Arbeitsort wird sich für die einzelne Fachredaktorin und den einzelnen Fachredaktor in unmittelbarer Zukunft wenig ändern. Was neu hinzukommt, ist vor allem eine engere Zusammenarbeit für das Online-Angebot.»

Also alles nicht so dramatisch. Je nach Perspektive, natürlich.

*Name der Redaktion bekannt.

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