Urs Thalmann, der Geschäftsführer von impressum, tritt nach 20 Jahren auf dem Zentralsekretariat eine neue berufliche Herausforderung an. Sein Blick auf einen vielfältigen, dynamischen Verband.
Von Urs Thalmann
20 Jahre bei impressum, da musst du doch etwas zu berichten haben. Die Worte meines Kollegen hallen noch in meinen Ohren. Ich will ihn nicht enttäuschen: Doch wo soll ich beginnen? Damit, dass wir den Telefax nutzten für den Versand von Medienmitteilungen? Und für den Empfang von Spam? Was war wirklich anders? Vieles. Aber es gibt Wesentliches, das blieb. Zum Beispiel war der GAV für die Presse der Deutschschweiz und des Tessins schon gekündigt, als ich 2005 bei impressum den ersten Arbeitstag absolvierte.
Damals wie heute stemmen sich die Verleger gegen einen neuen. Eine Konstante blieb auch die Sorge um die Arbeitsplätze und die Medienvielfalt. So übersetzte ich in meinem ersten Jahr bei impressum eine Medienmitteilung, die so begann: «Innerhalb der drei letzten Jahre erlebt Ringier Romandie bereits die vierte forcierte Kündigungswelle; impressum verurteilt …» Medienkonzentration und Entlassungen waren also schon Ende der Nuller-Jahre unsere Sorge, und sie sind es auch heute noch, selbst wenn diese Probleme unterdessen ganz andere Dimensionen angenommen haben.
Zu den Dingen, die sich nicht geändert haben, gehört auch, dass impressum eine einzigartige Gemeinschaft ist, in der man sich gegenseitig unterstützt und stärkt, jede und jeder in ihrer und seiner Rolle. Der Zentralvorstand, die Sektionsvorstände und die Mitglieder haben mir und meinen Kolleg:innen auf dem Zentralsekretariat stets das Gefühl vermittelt, dazuzugehören. Ist impressum eine Familie? Vielleicht. Sicher aber viel mehr, als der abgenutzte Begriff «Community» heute hergeben würde; impressum ist eine Gemeinschaft von Menschen, die gemeinsame Werte teilen, sich gegenseitig respektieren und die zusammenhalten, auch wenn man über das eine oder andere Thema manchmal heftig diskutiert.
Ich fühle mich bei impressum zu Hause, und die Gemeinschaft wird mir fehlen! Diese Gemeinschaft ist vielleicht die grösste Stärke von impressum. Bei anderen Verbänden beobachte ich unüberwindbare Röstigräben und heftige interne Konflikte. Nicht bei uns. impressum lebt von verschiedenen Sprachen, Kulturen, Denkweisen. Alle, die sich in den Sektionen oder bei impressum engagieren, profitieren von dieser Vielfalt. Auch ich habe enorm viel dabei gelernt, und es gehört zum reichen Erfahrungsschatz, den ich nun mitnehmen darf. Danke!!!
So gibt es viele Stärken, die es zu erhalten gilt. So rasant sich das Umfeld wandelt, ändert sich auch vieles bei impressum. Diesen Wandel nicht nur zu erdulden, sondern ihn zu gestalten und zu nutzen und dabei die Seele und die Stärken der Organisation zu erhalten, wird eine herausfordernde und noble Aufgabe meiner Kolleginnen und Kollegen sein, also der neuen Geschäftsführung, des Zentralsekretariats, der Mitglieder des Zentralvorstands und der Vorstände der Sektionen und Arbeitsgemeinschaften. Sie alle werden impressum gemeinsam in die Zukunft führen und sind dafür hervorragend aufgestellt. Das Adieu von euch allen wird mir schwerfallen, das ist sicher, aber ebenso sicher bin ich, dass impressum in guten Händen ist!
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