Bundesrat Albert Rösti hat, so schreibt es das «Bieler Tagblatt», den Röstigraben besucht: Der Medienminister wollte sich am 25. März selber ein Bild vom Alltag der Journalistinnen und Journalisten machen, die im Bieler Medienhaus Gassmann zweisprachig arbeiten. Im Austausch mit den Medienschaffenden von «Bieler Tagblatt», «Journal du Jura» bis «TeleBielingue» und «Radio Canal 3» betont er die Wichtigkeit des Regionaljournalismus: «Legt den Schwerpunkt auf Regionales», sagt er den Mitarbeitenden des Bieler Medienhauses.
«Auch wenn es nicht immer sexy oder kontrovers-spannend ist.» Wenn lokale Medien nur noch über internationale oder nationale Ereignisse berichteten, sei ihre Berichterstattung nicht mehr relevant, weil jene Informationen verloren gingen, die für das Funktionieren der Demokratie unerlässlich seien: Gemeindepolitik, Vereinsleben, gesellschaftliche Trends auf lokaler Ebene. Rösti betont: «Unsere Gesellschaft lebt von informierten Bürgerinnen und Bürgern.»
Deshalb begrüsst Rösti, dass das Parlament die indirekte Presseförderung aufstocken will. Für ihn sei klar: Ohne gezielte Unterstützung könne die publizistische Vielfalt in der Schweiz nicht erhalten werden. Der Künstlichen Intelligenz begegnet er dagegen mit Skepsis: «Wenn man KI-Artikel nicht mehr von Artikeln echter Journalistinnen und Journalisten unterscheiden kann, ist das sehr gefährlich», sagt er dem «Bieler Tagblatt». Die KI werde nie sprachliche Feinheiten erkennen – und sie überprüfe keine Fakten. Dabei sei diese Überprüfung unerlässlich für das gesunde Funktionieren einer direkten Demokratie wie der Schweiz. Für Rösti steht deshalb fest: Der Einsatz von KI muss transparent bleiben.
Quelle: «Bieler Tagblatt» – Simon Leray «Hier ist eine Brücke zwischen Kulturen»
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