Eine neue Initiative fordert, dass freie, sichere und nachhaltige Medien als das 18. Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen aufgenommen und gefördert werden. Ziel der Aktion ist die Stärkung journalistischer Medien und die Aufklärung darüber, wie stark die Medienvielfalt gefährdet ist. Bemerkenswert ist dabei, dass an der Kampagne weder Verlage noch Radio- oder TV-Sender beteiligt sind: Es handelt sich um eine Initiative von Medienvermarktern. Sie rufen Werbekunden dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und ihre Werbegelder bewusst in Qualitätsmedien zu platzieren.
2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen eine Agenda 2030. Bestandteil davon waren 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, darunter etwa die Bekämpfung von Armut und Hunger, die Förderung von Bildung und der Klimaschutz. Eine Gruppe rund um den deutschen Werbefachmann Manfred Kluge fordert jetzt, dass sich die UNO ein 18. Nachhaltigkeitsziel setzt: freie, sichere und nachhaltige Medien. «Medienvielfalt und vertrauenswürdige Inhalte sind unabdingbar als Korrektiv für Desinformation und Fake News», schreibt Kluge. «Durch gezielte Massnahmen und Kooperationen setzen wir uns für eine faire, transparente und demokratische Medienzukunft ein.»
Zu den Zielen gehören unbestrittene, allgemeine Ziele wie das Sicherstellen der Presse – und Rundfunkfreiheit, der Erhalt der Medienvielfalt und die Bekämpfung der Desinformation. Ein Ziel sticht dabei heraus: Die Initiative ruft zur «verantwortungsvollen Allokation von Werbeinvestitionen» auf. Es geht konkret um die Förderung von «neuen Standards, um Werbeinvestitionen nachhaltig zu steuern». Der Fokus der Initiative liegt dabei auf der Unterstützung von Inhalten, die gesellschaftlichen und demokratischen Mehrwert bieten, und der Vermeidung von Kapitalisierung schädlicher Inhalte.
Werbung
Der Vorstoss ist bemerkenswert, weil er aus einer ungewohnten Ecke kommt und privatwirtschaftliche Mittel zur Lösung des Problems ins Spiel bringt. Manfred Kluge ist DACH-Chef der Omnicom Media Group. Begonnen hat er seine Karriere als Mediaplaner bei MediaCom. Die Initiative ruft mit dem Verweis auf die Werbeinvestitionen die Verantwortung der Privatwirtschaft in Erinnerung: Hinter dem Trend zur Onlinewerbung über Google und Facebook stehen viele einzelne Entscheiden in Firmen, die ihr Werbebudget entsprechend verteilen.
Initiative 18: https://www.initiative18.org/