Zwischen der Regierung von Giorgia Meloni und den italienischen Medien ist das Tuch zerschnitten: Die Ministerpräsidentin liegt, so schreibt die NZZ, «im Dauerclinch mit Journalisten und Medienhäusern». Besonders unter Druck ist die RAI, Italiens öffentlich-rechtliches Radio und Fernsehen. Kürzlich hat auch noch die EU-Kommission Italiens Medienpolitik kritisiert.
Konkret ging es um Einschüchterung von Journalisten in Italien und die Situation bei der RAI. Da ist der italienischen Regierungschefin der Kragen geplatzt. Sie habe sich, wie die NZZ berichtet, an ihren Schreibtisch im Palazzo Chigi in Rom gesetzt und habe einen Brief an «Cara Ursula» geschrieben. Die EU sei «Profis der Desinformation und Mystifizierung» aufgesessen. Die Regierung in Rom unternehme selbstverständlich alles, um die Grundwerte der EU und die freie Information zu gewährleisten. Die Vorhaltungen in Sachen Pressefreiheit seien «plump und fadenscheinig».
Ganz so rosig scheint die Lage in Italien aber nicht zu sein. In ihrem Artikel zählt die NZZ eine ganze Reihe von Vorfällen auf, in denen die italienische Regierungschefin keine bella Figura gemacht hat. Insbesondere die RAI ist unter Druck. Das aber ist nichts Neues: Italiens öffentlich-rechtliche Medien sind seit je Spielball der Politik. Jede Regierung versuche, Gefolgsleute an den wichtigen Schaltstellen zu platzieren. «Diesbezüglich», schreibt die NZZ, verhalte sich «Giorgia Meloni nicht wesentlich anders als ihre Vorgänger.»
NZZ – Luzi Bernet Italiens starke Frau sieht sich als Opfer
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