Als 2017 «Fire and Fury: Inside the Trump White House» erschien, sein erstes Buch über Donald Trump, war Michael Wolff tagelang in allen Talkshows und Gesprächsformaten der amerikanischen TV-Sender zu Gast. Jetzt ist sein nächstes Trump-Buch erschienen: «All or Nothing: How Trump Recaptured America» – und MSNBC hat alle Termine mit ihm abgesagt. «Sie gaben Terminplanprobleme vor. Aber die haben alle Angst», sagt Michael Wolff im Interview mit der «Zeit». Denn «Trump hat es auf die Medien abgesehen!»
Er verklage die grossen Senderketten oder behindere sie juristisch. «Die Medien buckeln alle vor ihm.» Trump habe die Fähigkeit, Aufmerksamkeit zu monopolisieren. «Er macht die Anklagen zum Wahlkampf, weil diese ihm absolute Aufmerksamkeit garantieren», sagt Wolff. «Denn wie gewinnt man sein Publikum? Mit Konflikt, Konflikt, Konflikt.» Und die Medien machen mit.
Für sein neues Buch hat er mit Trumps Wahlkampfteam gesprochen. Die hätten alle nicht daran geglaubt, dass er gewinne, deshalb hätten sie mit ihm geredet. «Und wirklich keiner in seinem Wahlkampfteam mochte ihn», sagt Wolff. Trump sei rachsüchtig, schreie die Leute an und behandle sie schlecht. Jetzt würden sie ihn auf X beleidigen und danach anrufen. «So läuft das.» Trump sei, sagt Wolff im Interview, zu richtigen Beziehungen nicht fähig. «Trump checkt jeden auf seine Nützlichkeit ab.» Elon Musk habe im Moment die Rolle, die Steve Bannon in der letzten Trump-Regierung hatte: «Er ist der Mann mit den Ideen, wie man den ‹Deep State› zerstört.» Aber es werde bald krachen zwischen den beiden: «Die beiden größten Egos der Welt, ohne jegliche soziale Kompetenz, wie soll das gut gehen?»
Quelle: «Die Zeit» – Kerstin Kohlenberg «Trump muss Musk dominieren, um ihn fallen zu lassen»
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