Mainzer Wissenschaftler rund um Niklaus Jackob erforschen, warum so viele Menschen den Massenmedien misstrauen. Bild: zVg

Menschen  Zitate

Niklaus Jackob | 27.05.2024

«Die Probleme im Journalismus sind nicht Resultate böser Absichten.»

Viele Menschen hätten das Gefühl, dass «Journalisten über Themen berichten, die in ihrer Lebenswirklichkeit keinen realen Anker haben», sagt Niklaus Jackob, Professor für Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in einem Interview mit der deutschen Tageszeitung «Die Welt». Was sie im Fernsehen sehen, habe nichts mit ihrem Leben zu tun und die Meinungen, die in den Medien vertreten werden, seien ganz andere als die ihren.

Mediale Fehlleistungen scheinen ihnen recht zu geben. Doch Fehlleistungen hätten meistens «systemische Ursachen: zu wenig Zeit, zu wenig Personal, komplexe Informationslagen und so weiter.» Im Internet wird aus Versagen Vorsatz, aus einer Tendenz wird eine Lüge, aus Selektion wird Vertuschung. «Solche einfachen Interpretationsmuster sind  attraktiver als komplexe Erklärungen. Widersprüche und Narrative dieser Art können auch zur Entfremdung beitragen und dienen manchen als Beweis dafür, dass beispielsweise die meinungsführenden Medien an einer Art ‹Umerziehung› der Bevölkerung arbeiten», sagt Jackob. Mit seinem Team betreut er seit 2015 die Langzeitstudie «Medienvertrauen».

Quelle:
Die Welt – Christian Meier: «Wir müssen die Quellen des Zynismus erforschen»

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