Kämpft die Schlachten ihres Vaters weiter: Susanne Lebrument, Delegierte des Verwaltungsrats von Somedia.

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Susanne Lebrument | 16.08.2024

«Wir haben eine Schlacht verloren, aber nicht den Krieg.»

Im Bündnerland herrscht Krieg: Das Reich der «Südostschweiz», das Verleger Hanspeter Lebrument (83) sich über Jahre erobert und konsolidiert hat, bröckelt. Grund ist ein Angriff eines alten Rivalen: Überraschend hat das Bundesamt für Kommunikation im Januar die Radiokonzession für Graubünden nicht mehr an «Radio Südostschweiz» von Somedia vergeben, sondern an ein Konkurrenzprojekt von Roger Schawinski und Stefan Bühler, einem früheren Kadermann von Somedia. In einem ausführlichen Hintergrund in der NZZ beschreibt Samuel Tanner die epische Schlacht zwischen Radiopionier Schawinski und Südostschweiz-König Hanspeter Lebrument. Schon 2007 hatte Schawinski versucht, Lebrument im Bündnerland die Radiosubventionen abzuknöpfen. Damals verlor er gegen den «König» der Südostschweiz, wie Tanner es beschreibt.

Jetzt ist der König alt und krank – sein Widersacher aber kämpft immer noch. Mit einem neuen Gesuch hat er sich nicht nur die Subventionen von drei Millionen Franken im Jahr gesichert, sondern gleich auch noch den alten Namen des Radios gekapert: «Radio Grischa» soll das Projekt heissen. Susanne Lebrument, 52, ist die Delegierte des Verwaltungsrats und Psychologin. Tanner schreibt, sie lese gerade «Die Schawinski-Methode – Erfolgsrezepte eines Pioniers». Sie wolle «verstehen, wie er funktioniert», sagt sie. Susanne Lebrument, schreibt Tanner, sei überzeugt, Schawinski sei besessen von dem Lied, das zu seinem Lebensmotto geworden sei: «You can get it if you really want!»

Den Kindern des alten Königs ist klar: Schawinski geht es nicht einfach um ein Radio, ihm geht es um Rache. Denn die Lebruments, schreibt Tanner, «haben von ihrem Vater nicht nur ein Medienhaus übernommen, sondern auch die offenen Rechnungen seiner alten Gegner». Shakespeare im Bündnerland.

NZZ – Samuel Tanner Das Erbe des Kriegers

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