Hofft, dass der Ärger bald verraucht: SRG-Direktorin Susanne Wille. (SRG/Severin Nowacki)

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Susanne Wille | 26.02.2025

«Ich wäre beunruhigt, wenn es keine Reaktionen gegeben hätte.»

Mehrere Petitionen mit tausenden von Unterschriften verlangen, dass die Radiosendung «Wissenschaftsmagazin» und die Fernsehsendung «Gesichter und Geschichten» nicht abgesetzt werden. Am Swiss Media Forum hat SRG-Generaldirektorin Susanne Wille erklärt, was sie von den Forderungen des Publikums hält. Wie Francesco Benini für die CH Media-Zeitungen berichtet, will die SRG-Führung nicht ihre Entscheide nicht zurückkommen, auch wenn viele Kulturschaffende und Wissenschaftler genau das fordern. «Ich wäre beunruhigt, wenn es keine Reaktionen gegeben hätte», sagte Susanne Wille laut «bz» am Swiss Media Forum. Die Massnahmen seien eine Folge der rückläufigen Werbeeinnahmen. Die Senkung der Medienabgabe von 335 auf 300 Franken werde erst ab 2027 vollzogen.

Die Absetzung der Sendungen begründet Wille mit der gesunkenen Reichweite. Genau das kritisiert die Wissenschaft: Sie fordert, dass sich die SRG als Medium des Service public weniger an Klicks und Quoten orientiere und mehr an der Relevanz der Inhalte. Wille kontert in der «bz», auf der Wissenschaftsredaktion von SRF würden zwei von 22 Vollzeitstellen gestrichen. «Damit ist unsere Wissensredaktion nach wie vor klar die grösste im Land.» Beiträge dieser Journalistinnen und Journalisten würden künftig vermehrt in andere Programme einfliessen. Auch das kritisiert die Wissenschaft: Sie fordert mehr Tiefe und Zusammenhang und weniger im Programm verstreute Häppchen.

Angesprochen darauf, ob sich die SRG mit diesem Vorgehen nicht die Unterstützung wichtiger Interessengruppen im Kampf gegen die Halbierungsinitiative verspiele, sagte Wille laut «bz»:  «Das ist eine Gratwanderung.» Sie werbe um Verständnis und erkläre, wie sich die SRG verändern müsse. Und sie hoffe, dass der Ärger bald verrauche.

Quelle: «bzBasel» – Francesco Benini Zuschauer wollen Sendungen wie «G & G» und das Wissensmagazin behalten – das sagt SRG-Chefin Susanne Wille

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