Mediennews

«Edito» 03/2024 | 16.09.2024

Freiheit, Kreativität, Unabhängigkeit

Die Kommunikationsbranche lockt Journalist:innen mit sicheren Jobs und guten Löhnen. Und doch kehren viele von ihnen zurück. Wir haben sie gefragt, warum Journalist:in halt doch der schönste Beruf der Welt ist. Die Antworten sind ebenso spannend wie eindrücklich.

SRF-Mann Georg Halter zum Beispiel, der für etwas mehr als ein Jahr Kommunikationschef bei Manor war, spricht für viele, wenn er sagt: «Unter dem Strich fand ich den Journalismus ganz einfach interessanter.» Und betont: «Als Journalist bin ich frei.»

Valerie Wendenburg hat vom jüdischen Magazin «Tachles» zur Gemeinde Bottmingen und zu Terre des Hommes Schweiz gewechselt und arbeitet heute als Redaktorin bei «Bajour». Sie sagt: «In der Kommunikation konnte ich nur wenig eigene Ideen einbringen.»

Andy Müller hat für die Bundeshausredaktion von TV SRF gearbeitet. 2022 hat er als Leiter Kommunikation zum Schweizerischen Arbeitgeberverband gewechselt. Seit August 2023 ist er wieder zurück am alten Arbeitsort. Er sagt: «Ich habe die inhaltliche Unabhängigkeit vermisst».

Nicole Lamon war Leiterin der politischen Berichterstattung bei RTS, als sie von Bundesrat Alain Berset abgeworben wurde. Bis 2019 war sie Kommunikationschefin im EDI. Heute leitet sie die Inlandredaktion von «Le Temps» und sagt: «Ich habe vor allem die Debatten unter Journalisten vermisst.»

«Edito» erzählt die Geschichten einer ganzen Reihe von Rückkehrern in den Journalismus. Etwa von Peter Balzli, der als Kommunikationschef von Swissmedic das Reisen vermisste und deshalb als Korrespondent in den Fernsehjournalismus zurückkehrte. Von Romeo Regenass, die Kommunikationsarbeit in einer Agentur oft als schönfärberisch empfand und deshalb heute wieder als Journalist bei «PublicEye» arbeitet. Oder von Gabriella Hunter, die von der Swiss Re zu «The Market» der NZZ zurückgekehrt ist – als Chefredaktorin.

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Die weiteren Themen:

Das grosse Streichkonzert bei Tamedia

Tamedia konzentriert den Zeitungsdruck in Bern und die digitalen Medien auf vier Marken. Die Schliessungen der Druckereien und die redaktionelle Restrukturierung haben einen Abbau von fast 300 Vollzeitstellen zur Folge. Damit wolle der Konzern «die Zukunft des Tamedia-Qualitätsjournalismus» sichern. Reaktionen und Folgerungen zum grossen Streichkonzert bei Tamedia.

Das Medienvertrauen sinkt. Was tun?

Eine «steigende Skepsis gegenüber den Medien» stellt Linards Udris, Erstautor des Schweizer Berichts des aktuellen Digital News Report, fest. Was ist passiert? Wie können sich Medien das Vertrauen zurückholen? «Edito» hat bei Udris nachgefragt. Ein wichtiger Faktor ist Transparenz. Das Innerschweizer Onlinemedium «zentralplus» geht deshalb in Sachen Quellentransparenz neue Wege.

Webinar für Edito-Abonnenten mit Linards Udris

Warum vertrauen uns die Menschen nicht mehr? Das Medienvertrauen in der Schweiz sinkt. Was können wir Journalist:innen tun, um das Vertrauen unserer Publikums wieder zu gewinnen? Das Webinar für «Edito»-Abonnenten mit Lindards Udris

Datum: 4. November 2024, 18:00 bis 19:00 Uhr, per Zoom

Infos und Anmeldung

Vom Umgang mit journalistischen Fehlern

Fehler in der Berichterstattung sind schnell passiert. Das Korrigieren der Fehler dauert manchmal länger. Medienrechtler Manuel Bertschi zeigt, welche Pflichten Medien im Umgang mit Fehlern haben, wann sie einen Fehler öffentlich korrigieren müssen – und in welcher Form.

Berufsgeheimnis: Bildlegenden

Sie gehört zu den meistunterschätzten Textsorten: die Bildunterschrift. Gut geschrieben, erklärt sie nicht nur das Bild, sondern verführt zum Lesen des ganzen Textes. Fünf Profis verraten in der «Edito»-Serie «Berufsgeheimnis» ihre persönlichen Tipps für das Schreiben von guten Bildlegenden. 

Stiftungen retten Redaktionen

Medienförderung ist in der Schweiz in vielen Belangen ein Fremdwort. Immer häufiger müssen Stiftungen die Lücken füllen. Eine grosse Rolle könnte künftig der Media Forward Fund spielen: Der Fund will Gelder von Stiftungen, Gönnern und der öffentlichen Hand einsammeln und in Deutschland, Österreich und der Schweiz Medienprojekte fördern.

«Der FCB wollte offenbar ein Zeichen setzen»

Zu guter Letzt haben wir Céline Feller, die Sportchefin der «bzBasel» gefragt, warum der FC Basel sie mit einem Interview-Boykott belegen wollte – und warum der Club am Ende damit nicht durchgekommen ist.

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